Leave The State Of Unbelonging

Im Herbst 2017 zeigte der Badische Kunstverein die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin Lubaina Himid in Deutschland. The Truth is Never Watertight zeigte zahlreiche Gemälde aus den 1980er Jahren bis heute sowie bemalte Holzobjekte und Arbeiten auf Papier. Als Künstlerin, Autorin und Professorin widmet sich Himid dem Diskurs um Migration, Rassismus, Sklaverei und Repräsentation des Schwarzen Körpers in der Kunst. In den 1980er und 90er Jahren engagierte sie sich in der Black Arts Bewegung und kuratierte eine Anzahl signifikanter Ausstellungen mit Schwarzen Künstlerinnen. 2017 wurde Himid für den Turner Prize nominiert. In ihren Gemälden vereint die Künstlerin Genres, Stile und Muster aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und stellt so klischeehafte Vorstellungen von Zugehörigkeit in Frage. Himids Jahresgabe Leave The State Of Unbelonging ist ein Unikat und entstand 2013. Wie in vielen ihrer Arbeiten bezieht sich Himid auch in diesem Werk auf die gestalterischen Prinzipien massenhaft verbreiteter Plakate und auf die bühnenartigen Aufbauten im Theater. Zudem verbinden sich afrikanische und europäische Stile miteinander: von französischen Stoffmustern über die englische Flora und Fauna bis hin zu ostafrikanischen Wahlplakaten und Korbflechtereien. Die Papierarbeit kann als Poster, Proklamation oder eine direkte Anweisung gelesen werden, den Status des Ausgeschlossenseins und den Verlust der Zugehörigkeit zu überwinden.